Die Bilder der Helga Druml ...

» ... irritieren durch vordergründige Konventionalität, genauer: durch drastische Gegenständlichkeit und aufdringliches, lokales Kolorit. Das Unkonventionelle ist längst zur Konvention geworden, das allein schon bewirkt, das die Bilder der Helga Druml unkonventionell wirken, obwohl sie alles enthalten, was auf den ersten Blick gefällig erscheint: Mensch und Natur, pastorale Sujets, pralle Farben und eine stupende Technik in dickem Öl.
Die Idyllen, die Helga Druml malt, sind keine Idyllen, sondern Abgründe, in Balance gehalten durch malerische Ironie. Die Bilder bekennen sich zwar zu ihrer Gegenständlichkeit, aber bleiben nicht bei dieser als Abbildlichkeit stehen, sondern heben sich auf durch den subtilen Einbruch des Imaginären in das real Gemalte selbst. «
Konrad Paul Liessmann, 1996

 

In der Malerei von Helga Druml ...

» ... geht es um Beziehungsgeflechte, zwischenmenschliche Spannungen, Begehrlichkeiten und Voyeurismus sowie kritische Standpunkte der Künstlerin gegenüber unserem modernen, fragmentierten Gesellschaftsbild, welches sich auch durch Haltlosigkeit, Verlogenheit und Bigotterie auszeichnet.Druml zeigt dies chiffriert und oftmals auf einer ironischen Art und Weise wie in ihren Bischofsbildern. In den jüngeren Bildwerken wird der Hintergrund immer mehr zu einem homogenen Bildraum verarbeitet, der die dargestellten Figuren noch stärker betont. Die Figuren schweben, haben keinen Boden unter den Füßen.
Druml als bloße Nachfolgerin des Nötscher Kreises zu bezeichnen wäre zu kurz gegriffen. Sie bezieht zwar historische Stilelemente wie das Rosa und Hellblau von Franz Wiegele oder das Kompositorische von Anton Kolig, verarbeitet diese jedoch sehr individuell und entwickelt einen emanzipatorischen Stil daraus. «
Romana Schuler, 2006

 

Helga Drumls Frauenfiguren, Kinderportraits ...

» ... oder Figurengruppen zeigen Menschen in einem städtischen ebenso wie in einem ländlichen, zuweilen auch exotischen Umfeld, verknüpfen gesehene Realität mit irrealen Raumüberschneidungen. Mit scharfem Blick und unverblümter Ironie legt Druml konnotierte Rollenmuster offen, lässt Frauen in Papstgewänder schlüpfen oder weist durch Blickkontakte auf die differenzierten Beziehungen ihrer Protagonisten hin. Tiere, Pflanzen oder Gewänder zeigen einerseits ihr Interesse an taktilen Momenten, symbolisieren jedoch auch Zustände einer Gesellschaft und werden oft vergrößert dargestellt und farblich verfremdet. Sie lassen, so Helga Druml, ein Spannungsgeflecht mit den Figuren entstehen und werden assoziativ für die Bereiche Sinnlichkeit, Erotik, Weiblichkeit aber auch Vergänglichkeit eingesetzt. Traditionelle Kleidung und Trachten sowie die ländliche Flora und Fauna dienen dabei als Folie, um jene Abgründe, die hinter dieser Oberfläche kaschiert sind spürbar werden zu lassen. «
Silvie Aigner, 2008